Zunächst wünsche ich Ihnen ein frohes Neues Jahr 2024.
Es warten gesellschaftlich spannende Zeiten auf uns und wirtschaftliche Herausforderungen. Wichtig dabei zu betonen: Wo Risiken sind, sind auch Chancen! Der lange (Rohstoff-)Arm Chinas greift u.a. nach dem Silber, aber auch jegliche Sanktionen gegen Russland scheinen nahezu wirkungslos zu sein. Was Risiken für die globale Sicherheitslage darstellt, insbesondere aus Sicht der westlichen Welt, bietet aber durchaus eine Chance, dass sich harte Assetklassen wie Gold und Silber ein weiteres Mal bewähren könnten. Nach dem Allzeithoch ist die Handelszone weiter nach oben geöffnet worden, sicherlich werden Rücksetzer genauso zum Verlauf dazugehören, dennoch ist die weltpolitische Lage, etwa mit Blick auf die diesjährigen US-Wahlen, meiner Einschätzung nach so unsicher wie zuletzt im Kalten Krieg.
Silber startete ebenfalls verhalten im Jahr 2024, doch sehen wir an der Stelle riesige Potentiale, zumal auch hier die Inflation zuschlägt, wie übrigens bei allen Metallen. Steigende Förderkosten, aber ebenso die Zinspolitik könnten zum Preisbooster werden. Wie man es vom Silber gewohnt ist, sind kurzfristige und heftige Bewegungen jederzeit möglich.
Kommen Impulse aus der Wasserstoffwirtschaft?
Im Bereich der Platingruppenmetalle wird der Fokus auf den Fördermengen und dem Recycling liegen. Die gesamtwirtschaftliche Lage und höheren Zinsen sind nicht unbedingt ein Absatztreiber. Dennoch könnten geringere Fördermengen sowie ein geringerer Rücklauf aus dem Sekundärmarkt die Verfügbarkeit weiter eindämpfen. Ein weiterer Faktor ist sicherlich der inzwischen immense Preisunterschied zwischen Gold und Platin. Gold kostet das ca. 2,15-fache. Man merke an, dass es innerhalb der letzten 20 Jahre auch schon den umgekehrten Fall gab, als Platin das 2,25-fache von Gold kostete. So oder so eine unausgeglichene Korrelation.
Palladium leidet enorm unter der stattgefundenen Teilsubstitution im Autokatalysator, die Wahrscheinlichkeit einer Normalität des Pd-Preises steigt mit jedem E-Auto, das neu zugelassen wird. Trotz möglicher produktionsseitiger Einschränkungen wird das Big Picture für Pd nicht nachhaltig besser. Kurzfristige Gegenbewegungen sind dennoch jederzeit möglich. Rhodium scheint sich nun stabilisiert zu haben und industrielle Anwendungen profitieren vom Preisrückgang 2023, so etwa galvanische Anwendungen, die wieder deutlich interessanter sind, aber auch die Glasindustrie könnte erneut Käufe generieren.
Eines der spannendsten industriellen Projekte wird sicherlich der Wasserstoffbereich bleiben. Iridium, Ruthenium und Platin spielen im PEM-Elektrolyseur eine Schlüsselrolle. Allen wirtschaftlichen Rezessionsängsten zum Trotz, handelt es sich hierbei um zum Teil übergeordnete staatliche Aktivitäten, mit dem Ziel der Klimaneutralität. Nachfrage wird hier weiterhin generiert werden, aber vor allem muss die Verfügbarkeit gesichert sein. Potentielle Minenschließungen im Hauptförderland Südafrika im Laufe des Jahres könnten hier zum Problem werden.
Mit „PGM – Edelmetalle im Fokus“ präsentieren wir eine exklusive Rohstoff-Kolumne, die sich, neben Gold, vor allem den vieldiskutierten doch bisher selten analysierten Platingruppenmetallen (PGM) widmet. Im Zentrum stehen die industriellen Anwendungsgebiete der Metalle wie auch ihr Potential als Sachwert. Die Abkürzung PGM ist dabei gleich doppelt bedeutsam: Mit Philipp Götzl-Mamba konnten wir einen erfahrenen Edelmetallhändler gewinnen, der beim Industrielieferanten TRADIUM am Puls der Zeit operiert und ab sofort sein Wissen mit uns teilt.