RUTHENIUM

Ru 44

Verwendung 

 

  • Dotieren von Halbleitern und elektronischen Bauteilen

  • Aktivator in Katalysatoren und Chemieprozessen

  • Härtung von Elektro- und Platinlegierungen

  • Verwendung in der Elektronik und Kontakttechnik

Geschichte

1844 gelang dem russischen Chemiker Karl Ernst Claus die Isolierung von Ruthenium, das er nach „Ruthenia“ – der lateinischen Bezeichnung für Russland – benannte. Da es zu den seltensten Platinmetallen zählt, war der Nachweis nur mit aufwendigen Verfahren möglich.

 

 

 

Eigenschaften

Ruthenium ist ein hartes, sprödes, silbrig-weiß glänzendes Metall. Es ist korrosionsbeständig und bleibt an der Luft auch bei hohen Temperaturen stabil. Technisch bedeutsam sind vor allem Rutheniumdioxid (RuO2) als elektrisch gut leitfähiges, thermisch und chemisch stabiles Oxid sowie Rutheniumtetroxid (RuO4) als sehr starkes Oxidationsmittel.

Industriell fällt Ruthenium überwiegend als Nebenprodukt der Nickel- und Kupferraffination an; wesentliche Förder- und Raffinationsstandorte liegen u. a. in Südafrika, Russland und Kanada.

 

 

 

 

Einsatzbereiche

Die Elektronikindustrie benötigt das Edelmetall für die Beschichtung von Festplatten, da es die Speicherkapazität erhöht. Darüber hinaus ist Ruthenium als Katalysator in chemischen Verfahren wie der Ammoniak-Synthese und zusammen mit Iridium in der Chlor-Produktion unentbehrlich. Als Anwendungsgebiet der Zukunft gilt die Brennstoffzellentechnologie. Dabei dient Ruthenium neben Platin als Katalysator, um durch Elektrolyse Wasserstoff herzustellen. Ruthenium ist wichtiger Rohstoff im „Künstliche Intelligenz“ Komplex

Perspektiven

Getrieben vom Ausbau der Datenzentren, könnte der Bedarf an Ruthenium bis 2040 18-fach höher sein als die gesamte Produktion dieses Rohstoffs im Jahr 2018. Ruthenium gewinnt an Bedeutung in Elektronik, Chemie und Wasserstofftechnologie. Fachstudien rechnen mit steigender Nachfrage und langfristig begrenztem Angebot. Die wachsende Ruthenium-Nachfrage in der Datenspeicherung könnte ab 2027 das Angebot übersteigen. Als Nebenprodukt anderer Platinmetalle kann der Abbau kaum skaliert werden. Ab 2029 droht eine Versorgungslücke von ca. 3 Tonnen – knapp 10 % der jährlichen Fördermenge.

Die Preis-Charts geben lediglich die Volatilität der genannten Metalle an. Der konkrete Preis richtet sich stets nach einer Reihe von Faktoren und wird daher hier nicht angegeben.

Schmelzpunkt

2334 °C

Siedepunkt

4150 °C

Jahresproduktion

ca. 30 t

Massenanteil / Erdhülle

0,7 ppm

Spezifisches Gewicht

12,37 g/cm³

Hauptproduzenten

Südafrika, Russland