
Medienberichten zufolge ist eine Erhöhung des erst im Juli angekündigten Förderprogramms geplant.
Anfang Juli wurde bekannt, dass Indien die heimische Herstellung von Seltenerdmagneten fördern will (wir berichteten). Nun sollen die dafür vorgesehenen Subventionen offenbar deutlich aufgestockt werden, von ursprünglich 290 Millionen US-Dollar auf 788 Millionen. Dies berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Konkret sollen mehrere Unternehmen durch eine Kombination aus produktionsgebundenen und Investitionszuschüssen gefördert werden. Das Kabinett müsse dem Vorschlag noch zustimmen, heißt es weiter, auch der finale Betrag könne sich noch ändern. Zusätzlich wolle die indische Regierung Studien zur Optimierung von Elektromotoren ohne Seltene Erden finanzieren, was den Rohstoffbedarf langfristig senken könnte.
Hintergrund des Förderprogramms sind Indiens Pläne, die Importabhängigkeit von Seltenerdgigant China zu reduzieren und zugleich den eigenen Hightech-Sektor aufzuwerten. Peking hat im April strenge Exportauflagen für mehrere Seltene Erden eingeführt, die auch Indiens aufstrebende Elektroautobranche hart getroffen haben. Im Oktober wurden die Ausfuhrregularien noch einmal deutlich verschärft. Obwohl die Umsetzung kürzlich um ein Jahr verschoben wurde, halten Indien und andere Länder angesichts dieser deutlichen Demonstration von Chinas Marktmacht am Ausbau ihrer eigenen Rohstofflieferketten fest. Dies gestaltet sich jedoch herausfordernd, da das technologische Know-how weitgehend in chinesischer Hand liegt. Lange Vorlaufzeiten und mangelnde Investitionen sind weitere Herausforderungen, mit denen Projekte entlang der Wertschöpfungskette konfrontiert sind, besonders neue Bergwerke. Um die wirtschaftliche Tragfähigkeit zu verbessern, subventionieren neben Indien auch weitere Länder, allen voran die USA, zunehmend den heimischen Sektor für kritische Mineralien.
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