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Seltene Erden: Kanada und USA bündeln Kräfte gegen Chinas Dominanz

gepostet am vor 3 Stunden

Saskatchewan Research Council, Betreiber von Kanadas erster Seltenerdraffinerie, geht Partnerschaft mit Realloys ein, um die Wertschöpfungskette zu komplettieren.

Ein weiterer Schritt für Nordamerikas Rohstoffautonomie: Der Saskatchewan Research Council (SRC), Betreiber der ersten kanadischen Raffinerie für Seltene Erden, geht eine Partnerschaft mit REalloys ein. Das US-Unternehmen baut eine vertikal integrierte Wertschöpfungskette für Seltene Erden auf, vom Bergwerk bis zum Magneten. Dazu gehören die Entwicklung der Seltenerdlagerstätte Hoidas Lake in Saskatchewan, Kanada, sowie die Herstellung von Seltenerdmetallen und Magnetmaterialien im US-Bundesstaat Ohio.

Die Kooperation mit SRC könnte nun den mittleren Teil der Wertschöpfungskette komplettieren: Geplant ist eine fünfjährige Abnahmevereinbarung für rund 80 Prozent der jährlichen Produktion der kanadischen Verarbeitungsanlage in Saskatoon. Zusätzlich will REalloys 21 Millionen US-Dollar in die Erweiterung der dortigen Kapazitäten investieren. Dort könnten künftig bis zu 600 Tonnen Neodym-Praseodym-Metall, 30 Tonnen Dysprosium-Oxid und 15 Tonnen Terbium-Oxid produziert werden. Die beiden schweren Seltenerdelemente Dysprosium und Terbium gelten als besonders kritisch, da sie zentrale Komponenten für Hochleistungsdauermagnete in der Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie darstellen. Zugleich hat Hauptproduzent China die Exporte unter strenge Auflagen gestellt.

Einsatz chinesischer Seltenerdmagneten in US-Militärsystemen ab 2027 verboten

REalloys beliefert nach eigenen Angaben ausschließlich sogenannte „geschützte Märkte“ der USA, darunter die Verteidigungsindustrie und den nationalen Rohstoffvorrat, bei denen die Beschaffung von Materialien streng reguliert ist. Durch die Partnerschaft mit SRC sollen diese regulatorischen Anforderungen erfüllt werden. Ein neues US-Gesetz sieht vor, dass ab 2027 keine Seltenerdmagneten chinesischer Herkunft mehr in heimischen Militärsystemen eingesetzt werden dürfen. Stattdessen müssen kritische Materialien von „vertrauenswürdigen inländischen oder verbündeten Herstellern“ stammen. Anders als in den älteren Vorschriften, auf denen das neue Gesetz basiert, ist nun die gesamte Wertschöpfungskette inbegriffen: Abbau, Raffination, Separation, Schmelzen und Fertigung.

Die SRC-Anlage soll Anfang 2027 den vollen Betrieb aufnehmen. Sie kann Monazit verarbeiten und sorgte im September 2024 mit der ersten kommerziellen Produktion von Seltenerdmetallen in Nordamerika für Schlagzeilen. Die strategische Bedeutung der Anlage spiegelt sich nicht nur in der finanziellen Unterstützung durch die kanadische Regierung wider, sondern auch in bilateralen Kooperationen zur Entwicklung von Lieferketten, etwa mit Vietnam und Frankreich. Der Bau einer anderen Seltenerdraffinerie in Kanada durch den Bergbaukonzern Vital Metals wurde im April 2023 wegen fehlender Wirtschaftlichkeit auf Eis gelegt (wir berichteten).

REalloys plant derweil auf Grundlage der neuen Kooperation eine eigene, noch größere Anlage in Saskatoon mit Produktionskapazitäten von unter anderem bis zu 200 Tonnen Dysprosium-Metall.

Photo: via Canva, Montage Rohstoff.net

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