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BDI: Deutschlands Industrie braucht 1,4 Billionen Euro

gepostet am vor 1 Jahr

Verband warnt vor Deindustrialisierung und fordert „mutige“ Maßnahmen. Sichere Energie- und Rohstoffversorgung essentiell.

Schlechte Zeiten für den Standort Deutschland: Laut dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ist fast ein Fünftel der heimischen industriellen Wertschöpfung bedroht. Die Deindustrialisierung ist ein reales Risiko – zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Verband bei der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) beauftragt hat.

Der Bericht benennt zahlreiche Herausforderungen, darunter die hohen Energiekosten und weitere Kostennachteile etwa bei Steuern, ebenso geopolitische Faktoren und interne Krisen wie Fachkräftemangel und zunehmende Bürokratie. Angesichts dieser „Notlage“ fordert der BDI eine „mutige industriepolitische Agenda“ und gibt 15 Handlungsempfehlungen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit.

Detailliert werden mögliche politische Hebel und notwendige Investitionen dargelegt, um beispielsweise die Infrastruktur zu modernisieren, die Digitalisierung voranzubringen und die Nachfrage nach grünen Technologien zu stärken. Insgesamt brauche es bis 2030 private und öffentliche Mehrinvestitionen in Höhe von 1,4 Billionen Euro.

Versorgung mit kritischen Rohstoffen zentral

Als dringlichste Aufgabe wird eine wettbewerbsfähige Energieversorgung gesehen, hier seien allein über 400 Milliarden nötig. Immer wieder wird in dem Bericht jedoch auch die Versorgung mit kritischen Rohstoffen wie Seltenen Erden und Kobalt angesprochen, da sie für zahlreiche grüne und digitale Technologien eine wichtige Rolle spielen. Um kritische Abhängigkeiten zu reduzieren und neue zu vermeiden, spricht sich der BDI neben strategische Importpartnerschaften für den Ausbau der deutschen und europäischen Rohstoffförderung und -weiterverarbeitung aus. Dafür sollte der geplante deutsche Rohstofffonds umgesetzt werden, fordert der Verband, ebenso brauche es einen solchen Fonds auf EU-Ebene. Vor allem bei Bergbauprojekten gelte es zudem die gesellschaftliche Akzeptanz zu verbessern.

Daneben sollten laut BDI auch die Materialeffizienz gesteigert, die Kreislaufwirtschaft gestärkt und die Bedingungen zur Lagerhaltung kritischer Rohstoffe und Vorprodukte verbessert werden.

Mehr zum Thema: Einen eigenen Fonds für den erleichterten Abbau kritischer Mineralien für die europäische Wirtschaft forderte kürzlich auch Bernd Schäfer, CEO des EIT Raw Materials.

Photo: iStock/industryview

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