
Nach der Einführung von Exportkontrollen erreichte die Ausfuhr von Januar bis Juni 2025 nur ein Viertel des Vorjahresniveaus.
Die chinesischen Antimon-Exporte sind in den ersten sechs Monaten des Jahres stark zurückgegangen. Damit setzte sich der Abwärtstrend fort, der durch die im letzten September eingeführten Exportkontrollen ausgelöst wurde. Laut Zolldaten verließen im Juni nur 107 Tonnen das Land – ein Rückgang um 97 Prozent gegenüber den 3.199 Tonnen im Juni 2024. Im gesamten ersten Halbjahr 2025 sanken die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 74 Prozent.

In den vergangenen Monaten sind die Antimon-Exporte deutlich eingebrochen.
Im August 2024 hatte China angekündigt, Antimon und seine Verbindungen in die Liste der exportkontrollierten Materialien aufzunehmen. Seit Mitte September müssen Unternehmen offizielle Genehmigungen einholen, um diese Stoffe auszuführen. Direkt nach der Ankündigung kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Exporte, mit einem Höhepunkt im September, da Exporteure wohl den neuen Beschränkungen zuvorkommen wollten. Im Oktober brach die Ausfuhrmenge jedoch ein, eine Erholung blieb seitdem aus. Die aktuellen Zahlen deuten sogar auf eine weitere Verschärfung hin.
China demonstriert seine Marktmacht bei kritischen Rohstoffen
Als weltweit führender Produzent verfügt China über erhebliche Marktmacht. Die Volksrepublik ist für mehr als die Hälfte der weltweiten Antimon-Gewinnung verantwortlich, ihr Anteil an der Raffinierung wird auf über 85 Prozent geschätzt. Antimon ist ein strategisches Metall, das unter anderem zur Härtung von Bleilegierungen eingesetzt wird. In Form von Antimontrioxid ist es zudem ein zentraler Bestandteil bei der Herstellung von Flammschutzmitteln und damit ein unverzichtbarer Rohstoff in zahlreichen industriellen Anwendungen.
Während die Antimon-Exporte jedoch nicht völlig zum Erliegen gekommen sind, gilt das für andere kritische Rohstoffe durchaus. Die Ausfuhren von schweren Seltenen Erden wie Dysprosium und Terbium sowie von Technologiemetallen wie Gallium und Germanium fielen nach der Aufnahme dieser Rohstoffe in die Exportkontrollliste rasch auf null. Bis heute wurden die früher exportierten Mengen nicht mehr erreicht.
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