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Deutschland: Kriselnde Wirtschaft drückt den Rohstoffbedarf

gepostet am vor 12 Monaten

Lagebericht der BGR für 2023 zeigt deutlich gesunkene Produktion, aber auch weniger Importe. Lichtblicke beim Recycling und möglicherweise beim Ausbau des heimischen Bergbaus.

Die deutsche Wirtschaftsleistung schwächelt, dies zeigt sich auch deutlich im gesunkenen Rohstoffbedarf der heimischen Industrie. So lautet das Fazit des heute veröffentlichten Berichts zur Rohstoffsituation in Deutschland, herausgegeben von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Demnach befand sich die Inlandsproduktion mineralischer Rohstoffe im Jahr 2023 mit 534 Millionen Tonnen auf einem historisch niedrigen Niveau. Verglichen mit dem Vorjahr ging sie um acht Prozent zurück. Die deutsche Rohstoffproduktion sei bereits seit 2020 stark rückläufig, so die BGR. Dies gelte sowohl für die meisten Baurohstoffe und Industrieminerale wie Sand und Kies als auch für Energierohstoffe wie Erdgas, Erdöl und Braunkohle.

Als Ursachen für den gesunkenen Bedarf nennt Mitautor Dr. Michael Szurlies die konjunkturelle Schwäche infolge höherer Zinsen und der Inflation. Auch die seit der Corona-Pandemie deutlich gestiegenen Transportkosten hätten zur Preiserhöhung bei Rohstoffen und nachgelagerten Produkten beigetragen.

Importe gehen zurück, Recycling von Basismetallen entwickelt sich positiv

Neben der heimischen Produktion gingen auch die deutschen Rohstoffimporte deutlich zurück, um 13 Prozent auf 298,4 Millionen Tonnen. Der Bedarf an Metallen, den meisten Industriemineralen und energetischen Rohstoffen – mit Ausnahme von Braunkohle – wird dem BGR zufolge vollständig oder zumindest teilweise durch Importe gedeckt. Von Technologiemetallen wie etwa Gallium oder Kadmium werden nur sehr geringe Mengen in Deutschland produziert. Auch weltweit sind die Märkte für diese Rohstoffe meist klein und werden auf Anbieterseite von wenigen Ländern wie China dominiert.

Als positiv sehen die Autoren hingegen die Entwicklung bei den Recyclingrohstoffen, vor allem im Bereich der Basismetalle wie Aluminium, Kupfer und Blei. Bei anderen Metallen sei die Wiederverwertung jedoch stark ausbaufähig.

Ebenfalls positiv: Der heimische Bergbau könnte künftig (wieder) stärker zur Deckung des eigenen Bedarfs beitragen. Vor dem Hintergrund des neuen EU-Rohstoffgesetzes Critical Raw Materials Act, das genau solche Vorhaben fördern will, hat die BGR über entsprechende 100 Projekte identifiziert. Intensive Explorationsaktivitäten laufen demnach vor allem in Bezug auf Lithium, Kupfer, Flussspat und Schwerspat.

Photo: Tom Fisk via Canva

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