Heraeus verspricht gleiche Qualität bei weniger CO2-Verbrauch.
Windräder, Elektroautos, Unterhaltungselektronik: Magneten, oftmals aus Seltenen Erden wie Neodym, sind aus vielen Technologien nicht mehr wegzudenken. Der Bedarf steigt stetig und damit die Abhängigkeit vom wichtigsten Produktionsland China. Derzeit stammen 98 Prozent der für die Antriebsmotoren von E-Autos benötigten Permanentmagneten aus dem Land.
Eine Möglichkeit, um den Bedarf an Importen zu senken, ist das Recycling der Komponenten aus Geräten, die ihr Lebensende (engl. End of Life = EOL) erreicht haben. Etwa 21.000 Tonnen der leistungsstarken Neodym-Eisen-Bor-Magneten enthielten die 2023 ausrangierten EOL-Produkte, wie Daten des Beratungsunternehmens Adamas Intelligence zeigen. Doch nur weniger als ein Prozent davon gelangt zurück in den Wertstoffkreislauf. Hier schlummert also großes Potential, mit dem Critical Raw Materials Act der Europäischen Union treten zudem bis 2030 fixe Quoten für das Recycling von strategischen Rohstoffen in Kraft. An dieser Stelle setzt das Technologieunternehmen Heraeus mit einer neuen Recycling-Anlage für Seltene-Erden-Magnete an, die in diesen Tagen ihre Produktion aufgenommen hat. Die Unternehmenssparte Heraeus Remloy hat dafür ein neues Verfahren entwickelt, das die gleiche Qualität der Endprodukte verspricht, jedoch deutlich weniger Ressourcen benötigt als die Primärproduktion von Magneten. Die Verarbeitungskapazität des Werks im sachsen-anhaltischen Bitterfeld-Wolfen beträgt laut Pressemitteilung 600 Tonnen pro Jahr, könne aber auf bis zu 1.200 Tonnen hochgefahren werden.
Aufbereitungsprozess (Bild: Heraeus Remloy)
Mehr als 30 Prozent des europäischen Bedarfs sollen durch die Wiedergewinnung von Magneten gedeckt werden, so das Unternehmen weiter. Gute Nachrichten für die hiesige Industrie, denn derzeit findet keine Förderung Seltener Erden ein Europa statt. Auch hierfür hat der Critical Raw Materials Act feste Zielvorgaben abgesteckt, lange Genehmigungsverfahren bremsen die Entwicklung der vorhandenen Lagerstätten derzeit jedoch.
Beitragsbild: Heraeus Remloy