Australische Wissenschaftler nutzen chemische Eigenschaften von kritischen Materialien, um Herkunft zu ermitteln.
Energiewende und Elektromobilität treiben den Bedarf an kritischen Rohstoffen von der Batterie bis zum Motor stetig an. Damit auch die Herkunft der Ressourcen nachhaltig ist, rücken Maßnahmen in den Fokus, die Transparenz entlang der Lieferketten versprechen. Für das Batteriemetall Lithium scheint dies nun in greifbare Nähe gerückt zu sein, wie Nikkei Asia (Paywall) berichtet. Wissenschaftler der John de Laeter Centre de Curtin University in Westaustralien nutzen für ihre Methode zum Nachvollziehen der Provenienz die chemischen Eigenschaften des untersuchten Materials. So sei sogar zu ermitteln, aus welchem Land und welcher Lagerstätte eine Probe stammt. Das Forscherteam um Prokopiy Vasilyev wollen die Technologie neben Lithium künftig auch für andere Materialien einsetzen. Dann könnten sogar Aussagen zur Verarbeitung und Veredelung getroffen werden, heißt es weiter.
Australien etabliert sich seit einiger Zeit als alternativer Lieferant für Rohstoffe wie Lithium, aber auch Seltene Erden. Ende Mai hat das Land ein Rohstoffabkommen mit der Europäischen Union abgeschlossen. Ressourcenministerin Madeleine King hatte sich einige Monate zuvor skeptisch geäußert, ob europäische Unternehmen dazu bereit sind, einen Aufpreis für nachhaltig produziertes Material zu zahlen. Ein Nachweis zur Lieferkette, der weiterentwickelt auch ESG-Kriterien widerspiegelt (sprich: Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards), könnte in diese Debatte möglicherweise Bewegung bringen.
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