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IEA: Geopolitik und Klimawandel bedrohen Energiesicherheit

gepostet am vor 1 Jahr

Agentur fordert mehr Investitionen und politische Förderung. Starke Konzentration der Rohstofflieferketten bleibt ein Risiko.

Ein neuer Report der Internationalen Energieagentur IEA sieht in den kommenden Jahren große Herausforderungen für die weltweite Energieversorgung. Demnach bergen geopolitische und regionale Konflikte erhebliche Risiken für die Energiesicherheit als auch für die angestrebte Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Auch der Klimawandel selbst stelle durch extreme Wetterereignisse eine zunehmende Bedrohung für die Energieversorgung dar. Zugleich würde der Strombedarf massiv steigen, unter anderem durch Hitzewellen, die den Bedarf für Kühlsysteme erhöhen, und den Ausbau Künstlicher Intelligenz, die riesige und energiehungrige Rechenzentren erfordert.

Vor diesem Hintergrund fordert die Agentur stärkere politische Maßnahmen und mehr Investitionen, insbesondere in Stromnetze und Energiespeicher, um zugleich Energiesicherheit und Klimaschutz zu stärken. Auch wenn das globale Energiesystem zunehmend durch saubere Quellen getragen werde und die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen ab 2030 voraussichtlich nachlasse, müsse diese Dynamik noch beschleunigt werden.

Rohstofflieferketten: Starke regionale Konzentration mindestens bis 2025

Ein Knackpunkt sei die starke Konzentration der Lieferketten für saubere Energie auf nur wenige Länder, allen voran China. Die Volksrepublik ist führend beim Abbau und der Verarbeitung vieler der benötigten kritischen Mineralien und bei Produktionskapazitäten für Technologien wie Batterien, Photovoltaik und Windkraft. Als wichtigen Schritt für Stärkung der heimischen Lieferketten sieht die IEA Maßnahmen wie den Inflation Reduction Act der USA und den EU Net Zero Industry Act. Trotz vieler angekündigter Projekte werde das Angebot bei einigen Rohstoffen wie Kupfer und Lithium allerdings langsamer wachsen als die erwartete Nachfrage. Ein Grund dafür seien sehr lange Vorlaufzeiten im Bergbau. Auch die derzeit niedrigen Preise für viele kritische Mineralien würden den „Investitionsappetit“ dämpfen, was die künftige Diversifizierung der Versorgung gefährde.

 Aus Sicht der Agentur wird sich an der regionalen Verteilung in den nächsten zehn Jahren also kaum etwas ändern; bis 2035 würden bis zu 75 Prozent des Angebotswachstums bei raffiniertem Kupfer, Lithium und Kobalt auf die auch heute größten Produzenten zurückgehen. Bei batterietauglichem Graphit und Nickel seien es sogar 90 Prozent, bei Seltenen Erden sei die Marktkonzentration ebenfalls sehr hoch.

Hier geht es zum aktuellen World Energy Outlook 2024.

Photo: iStock/kflGALORE

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