
Anlage in Malaysia soll steigende Nachfrage bedienen.
Der australische Seltenerdproduzent Lynas Rare Earths plant den Bau einer neuen Anlage zur Trennung schwerer Seltenerdelemente im malaysischen Kuantan. Damit erweitert das Unternehmen seine bestehenden Kapazitäten vor Ort, wo bislang vor allem leichte Seltenerden sowie Dysprosium- und Terbiumoxide produziert werden – zentrale Komponenten für leistungsstarke Permanentmagnete, wie sie in Elektrofahrzeugen, Windkraftanlagen und Elektronikgeräten zum Einsatz kommen.
Die neue Anlage soll laut Lynas bis zu 5.000 Tonnen Rohmaterial pro Jahr verarbeiten. Das Material stammt überwiegend aus der konzerneigenen Mt-Weld-Mine in Westaustralien sowie aus weiteren Lagerstätten, die noch zu entwickeln sind. Geplant ist die Produktion von Samarium, Gadolinium, Yttrium und Lutetium, zusätzlich zu Dysprosium und Terbium.
Trotz der beachtlichen Kapazität bleiben die Ausbeuten an Dysprosium und Terbium gering. Etwa 250 Tonnen Dysprosium und 50 Tonnen Terbium dürften aus den 5.000 Tonnen Ausgangsmaterial gewonnen werden, was einem Anteil von einem bzw. fünf Prozent entspricht. Das unterstreicht die technischen und wirtschaftlichen Hürden, die mit der Ausweitung der Produktion dieser kritischen Metalle verbunden sind. China kontrolliert etwa 90 Prozent der weltweiten Trennkapazitäten für diese beiden Elemente und dominiert damit den globalen Markt.
Langfristig könnte die Anlage in Malaysia erweitert werde, Lynas erwägt zudem, künftig auch Europium, Holmium, Ytterbium und Erbium zu produzieren – vorausgesetzt, entsprechende Abnahmeverträge kommen zustande.
Der Ausbau erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem China seine Exportkontrollliste erneut verschärft hat: Anfang Oktober wurden vier dieser Elemente sowie Thulium hinzugefügt. Damit sind inzwischen 12 von 17 Seltenerdelementen genehmigungspflichtig – ein Schritt, der die weltweiten Bemühungen verstärkt, alternative Lieferketten außerhalb Chinas aufzubauen.
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