Der Technologiekonzern Bosch entwickelt die Halbleitertechnik weiter. Technologiemetalle spielen hier zukünftig eine wichtige Rolle: So soll Galliumnitrid als Halbleitermaterial Mikrochips noch kleiner und leistungsfähiger machen.
Drei Milliarden Euro für die Forschung mit Strategischen Metallen
Bosch setzt bei der Entwicklung seiner nächsten Generation von Mikrochips auch auf Halbleitermaterialien wie Galliumnitrid, das kündigte der Mischkonzern kürzlich in einer Pressemittteilung an. Rund drei Milliarden Euro will das Unternehmen bis 2026 in die Forschung und Weiterentwicklung dieser als besonders vielversprechend geltenden Halbleitertechnologie investieren. Die Halbleitertechnik spielt eine entscheidende Rolle für den Ausbau zukünftiger Antriebssysteme. Denn im Gegensatz zu Verbrennerfahrzeugen benötigen Elektroautos deutlich mehr Leistungselektronik und somit auch ein Mehr an Mikrochips und Halbleiterkomponenten, beispielsweise auch für Touchscreens und LEDs.
Mikrochips mit Gallium für die moderne Leistungselektronik in Autos
Derzeit setzt Bosch bei der Chip-Produktion für die Leistungselektronik im Automobilsektor auf Silizium-Carbid-Chips, bei denen es immer wieder zu Lieferengpässen kommt. Um dem wachsenden Chip-Bedarf zu begegnen und die Liefersicherheit zu steigern, will der Automobilzulieferer weiter an neuen Halbleitertechnologien und alternativen Materialien forschen. Dafür wird der Einsatz von Gallium als Galliumnitrid (GaN) geprüft. Das Technologiemetall könnte zum einen dabei helfen, Mikrochips kostengünstiger und leistungsfähiger zu machen. Darüber hinaus steigert das Technologiemetall die Robustheit von Chips und ihre Belastbarkeit für hohe Spannungen. In der Elektroauto-Elektronik können diese bis zu 12.000 Volt betragen.
GaN-basierte Chips werden bereits in Computern und mobilen Endgeräten verbaut. Sie sorgen für kurze Ladezeiten und nehmen deutliche weniger Platz ein als herkömmliche Bauteile auf Silizium-Basis. Die Produktion der neuen Halbleitertechnologie soll in einem neuen Werk in Dresden anlaufen. Das Werk produziert mehrheitlich Halbleiter und Mikrochips für die Automobilzulieferer-Sparte von Bosch.
Quelle: Tradium
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