Bedeutendster nicht-chinesischer Produzent Seltener Erden und US-Magnethersteller kündigen Kooperation an.
Das australische Unternehmen Lynas, wichtigster Produzent Seltener Erden außerhalb Chinas, will mit Noveon Magnetics kooperieren, einem US-Hersteller von Seltenerdmagneten. Am heutigen Mittwoch wurde die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung bekanntgegeben (PDF). Ziel ist der Aufbau einer strategischen Partnerschaft zur Stärkung der US-Wertschöpfungskette für Seltene Erden, um die zivile und militärische Industrie zu beliefern.
Lynas fördert Seltene Erden in seinem Bergwerk Mount Weld in Australien und raffiniert die Rohstoffe in seiner Anlage in Malaysia. Zusätzlich wurde vor fast zwei Jahren auch mit ersten Produktionsschritten in Australien gestartet. Mit Unterstützung des Pentagon plant das Unternehmen eine weitere Trennanlage in den USA, die Fortführung des Projekts ist derzeit allerdings von Unsicherheit geprägt. Lynas ist zudem der erste nicht-chinesische Anbieter schwerer Seltener Erden, deren Produktion besonders stark in China konzentriert ist.
Noveon betreibt eine Magnetfabrik in San Marcos, Texas, mit einer Kapazität von derzeit 2.000 Tonnen jährlich, eine Skalierung auf bis zu 10.000 Tonnen wäre dem Unternehmen zufolge möglich. Bei der Versorgung mit dem nötigen Rohmaterial greift Noveon auf entstehende westliche Lieferketten zurück, nutzt aber auch Recycling.
Mittleren Teil der Wertschöpfungskette ausbauen
Die beiden Unternehmen decken also überwiegend den vor- und nachgelagerten Teil der Wertschöpfungskette für Seltene Erden ab. Die Kooperation soll auch den Ausbau der dazwischenliegenden Schritte umfassen, also die Produktion von Metallen und Legierungen für die weitere Verarbeitung zu Magneten. Konkrete Details wurden dabei nicht genannt.
Laut der gemeinsamen Mitteilung ist die angestrebte Zusammenarbeit eine „direkte Reaktion auf Störungen in den Lieferketten und die Nachfrage von Endkunden“ [Übersetzung Rohstoff.net]. China, das den Weltmarkt für Seltene Erden dominiert, hat im April bestimmte Vertreter dieser Rohstoffgruppe, die auch zur Produktion von Hochleistungsmagneten genutzt werden, unter Exportauflagen gestellt. Der Aufbau alternativer westlicher Lieferketten hat seitdem noch stärker an Fahrt aufgenommen, allen voran durch die USA.
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