
Das Bergbauunternehmen gewinnt das kritische Mineral im Rahmen seiner Titandioxidproduktion.
Der Bergbau-Riese Rio Tinto erhält rund 18 Millionen US-Dollar, um die Produktion von Scandiumoxid in seiner Anlage im kanadischen Quebec auszuweiten. Die Fördermittel kommen von dem Canada Growth Fund, einem staatlich geförderten Investitionsfonds für strategische kanadische Projekte. Hintergrund der Investition ist die neue, von Kanada angeführte Critical Minerals Production Alliance. Diese Initiative im Rahmen der G7 soll insgesamt 26 Projekte im Bereich kritischer Mineralien mit einem Gesamtwert von rund 4,6 Milliarden US-Dollar unterstützen.
Scandium ist äußerst gefragt, vor allem in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Militärtechnik, da es als Zusatz die Eigenschaften von Aluminiumlegierungen verbessert. Außerdem kann es zur Herstellung von Festoxid-Brennstoffzellen eingesetzt werden. Rio Tinto gewinnt das Scandium aus Nebenprodukten seiner Titandioxidfertigung, wodurch dem Unternehmen zufolge die nötigen Bergbauaktivitäten reduziert und die Umweltbelastung minimiert werden. Im Rahmen der Vereinbarung wird die kanadische Regierung eine bestimmte Menge Scandium abnehmen und gemeinsam mit Rio Tinto unter anderem die Lagerung organisieren.
2022 wurde Rio Tinto zum ersten nordamerikanischen Produzenten von Scandiumoxid (wir berichteten), diese Sparte hat der Konzern seither ausgebaut. Die USA haben das Element kürzlich in ihren nationalen Rohstoffvorrat aufgenommen und planen, Material von Rio Tinto zu beziehen.
Die Investition durch den Canada Growth Fund wurde beim G7-Gipfel der Energie- und Umweltminister in Toronto angekündigt. Kanadas Minister für Energie und natürliche Ressourcen, Tim Hodgson, und die australische Ressourcenministerin Madeleine King unterschrieben dort ebenfalls eine Erklärung für eine intensivere Kooperation ihrer Länder im Bereich kritischer Mineralien. Das Abkommen soll Australiens Expertise im Rohstoffabbau mit Kanadas fortschrittlicher Verarbeitungskapazität und dem Zugang zum nordamerikanischen Markt verbinden.
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