
ASM liefert erstmals in Südkorea aufbereitetes Terbium und Dysprosium zur Magnetproduktion nach Europa. Das kanadische Unternehmen Ucore demonstriert derweil erfolgreich die Trennung der beiden Elemente.
Seltene Erden und China werden häufig in einem Atemzug genannt. Während der Westen bei der Produktion leichter Seltener Erden wie Neodym bereits etwas aufholen konnte, führt bei den schweren Vertretern der Rohstoffgruppe noch kein Weg an der Volksrepublik vorbei. Die Kapazitäten und das Know-how zur chemisch komplexen Raffinierung von Terbium, Dysprosium und Co. sind nach wie vor dort konzentriert. Seit China den Export der meisten schweren Seltenen Erden unter Auflagen gestellt hat, ist die weltweite Versorgung zusätzlich belastet.
Vor diesem Hintergrund haben jetzt zwei westliche Produzenten von Fortschritten in den Wertschöpfungsketten berichtet. Das Bergbauunternehmen Australian Strategic Metals (ASM) meldet seinen ersten Verkauf von Terbium und Dysprosium an Neo Performance Materials, einen kanadischen Anbieter von Industriematerialien. Das Rohmaterial wurde in ASMs Werk in Südkorea aufbereitet und zur Weiterverarbeitung an Neos Magnetfabrik in Estland verschifft. Die beiden Unternehmen wollen außerdem ihre Partnerschaft ausbauen und prüfen die Lieferung von Magnetmaterial durch Neo an ASM.
Trennung von Terbium und Dysprosium: Ucore erbringt technischen Nachweis
Fast zeitgleich meldete Ucore Rare Metals Neuigkeiten. Wie wir im Mai berichtetet haben, soll das kanadische Unternehmen seine Technologie zur Aufbereitung Seltener Erden mit Unterstützung des US-Verteidigungsministeriums zur Marktreife bringen. Laut Ucore ist mit der Trennung von Dysprosium und Terbium nun der noch ausstehende technische Nachweis erbracht worden. Dieser Meilenstein wurde vom Pentagon mit 1,1 Millionen Dollar honoriert. Ucore betreibt eine Demonstrationsanlage in Kanada und plant eine Produktionsstätte im US-Bundesstaat Louisiana.
Diese Entwicklungen reihen sich in weitere jüngst erzielte Neuigkeiten entlang der Wertschöpfungsketten. Seit kurzem ist der australische Bergbaukomzern Lynas erster kommerzieller Anbieter schwerer Seltener Erden außerhalb Chinas. Das Unternehmen baut, ebenfalls mit Förderung durch das Pentagon, eine Trennanlage für diese Elemente in den USA. Besondere Schlagzeilen machte letzte Woche die Ankündigung, dass das US-Verteidigungsministerium größter Anteilseigner beim wichtigsten Seltenerdproduzent des Landes MP Materials wird. Das geplante milliardenschwere Investment soll auch dem Aufbau von Trennkapazitäten für schwere Seltene Erden zugutekommen.
Photo: TRADIUM GmbH

