
Neuer Plan der Regierung sieht Zollsenkungen, steuerliche Anreize und Bürokratieabbau vor.
Südkorea will das Recycling kritischer Mineralien deutlich ausbauen, um seine Versorgungssicherheit zu verbessern, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap. Bereits Anfang 2023 kündigte das asiatische Land an, die Recyclingquote zehn strategisch wichtiger Rohstoffe – darunter Lithium und mehrere Seltenerdelemente – bis 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen (wir berichteten). Zur Umsetzung dieses Ziels hat die Regierung am Freitag einen Plan vorgestellt, der unter anderem Zollsenkungen, gezielte Branchenförderung und regulatorische Erleichterungen vorsieht. Trotz des großen Wachstumspotenzials hemmen technologische und finanzielle Hürden bislang eine stärkere Beteiligung privater Unternehmen am Recycling kritischer Rohstoffe, zitiert Yonhap Regierungsvertreter.
Zusätzlich ist die Einrichtung eines Einsatzteams speziell für Seltene Erden geplant, Investitionen in ausländische Rohstoffprojekte, Ressourceneffizienz und den Ausbau staatlicher Reserven vorantreiben soll.
Hintergrund der Initiative sind die zunehmenden Unsicherheiten in den globalen Rohstofflieferketten infolge wachsender geopolitischer Spannungen und technologischer Rivalitäten. Viele kritische Materialien wie Gallium, Germanium und ein Teil der Seltenen Erden unterliegen derzeit strengen Exportauflagen durch den Hauptproduzenten China. Südkorea, das zu den wichtigsten Standorten der globalen Hightech-Industrie gehört, ist aufgrund seiner Rohstoffarmut stark auf Importe aus der Volksrepublik angewiesen.
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