Liefervereinbarung mit Critical Metals Corp. geplant, dem Entwickler des Tanbreez-Projekts.
Das kanadische Unternehmen Ucore Rare Metals will mit Unterstützung des Pentagons Seltene Erden im US-Bundesstaat Louisiana aufbereiten. Das dafür benötigte Rohmaterial soll künftig auch aus Grönland kommen: Am Dienstag gab Ucore bekannt, eine Absichtserklärung mit dem dort tätigen US-Bergbauunternehmen Critical Metals Corp. abgeschlossen zu haben. Diese soll Ucore über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren mit Seltenen Erden aus seinem Tanbreez-Projekt im Süden der arktischen Insel versorgen.
Der Beginn der Lieferungen ist frühestens für den 1. Juli 2027 vorgesehen. Geplant ist zunächst die Verarbeitung kleinerer Mengen in Ucores Demonstrationsanlage im kanadischen Kingston.
Tanbreez befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase, eine Machbarkeitsstudie soll bis Ende des Jahres vorliegen. Die Lagerstätte gilt als aussichtsreicher Kandidat, um die weltweite Versorgung mit Seltenen Erden unabhängiger vom Branchengiganten China zu machen. Der Gehalt an schweren Seltenen Erden, die für die Produktion von Hochleistungsmagneten besonders begehrt sind, soll bei fast 30 Prozent liegen. Darüber hinaus enthält die Lagerstätte Zirkonium und das kritische Metall Gallium.
Auch aufgrund der im Vergleich zu anderen grönländischen Vorkommen geringen Konzentration radioaktiver Nebenprodukte hat Tanbreez Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Allerdings handelt es sich um eine Eudialyt-Lagerstätte, einem Mineral, das nur geringe Konzentrationen der Rohstoffe enthält, was die Gewinnung technisch herausfordernd macht.
Mehr zu Grönlands Rohstoffpotenzial: Anfang des Jahres sorgte US-Präsident Trump mit seiner Idee, die arktische Insel zu kaufen, einmal mehr für Schlagzeilen. Dabei spielten auch die Mineralienvorkommen eine zentrale Rolle. Wir haben das große Potenzial, aber auch die Herausforderungen von Grönlands Rohstoffreichtum in einem Hintergrundartikel unter die Lupe genommen.
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