Erster Korea-Afrika-Gipfel in Seoul: Handelsbeziehungen und Investments stärken.
Auf dem ersten Korea-Afrika-Gipfel hat Südkorea in den vergangenen zwei Tagen Staatsoberhäupter und Delegationen aus 48 afrikanischen Ländern empfangen. Ziel war es, die diplomatischen Beziehungen und den Handel zu stärken sowie Investitionsmöglichkeiten auszuloten. Fast 50 Abkommen und Vereinbarungen wurden während des Gipfels unterzeichnet, wie Reuters unter Berufung auf Angaben des südkoreanischen Ministeriums für Handel, Industrie und Energie berichtete.
Darunter waren Abkommen mit Äthiopien und Tansania über kritische Mineralien. Südkoreas Fokus während des Gipfels war die Erschließung neuer Bezugsquellen für seine High-Tech-Industrie. Das ostasiatische Land ist zwar ein bedeutender Akteur in der globalen Halbleiterindustrie, verfügt aber nicht über die nötigen Vorkommen an kritischen Mineralien. Das Land ist daher in hohem Maße von Importen abhängig, vor allem vom Branchenführer China.
Mineralien gegen Modernisierung
Im Gegenzug verpflichtet sich Südkorea, Milliarden in den afrikanischen Kontinent zu investieren: Während der Eröffnungszeremonie des Gipfels kündigte Präsident Yoon Suk Yeol umgerechnet 24 Milliarden US-Dollar an Hilfe und Investitionsunterstützung an. Darüber hinaus sollen südkoreanische Unternehmen die Infrastruktur modernisieren, wie etwa der Motorenhersteller Hyosung Heavy Industries, der das Stromnetz Mosambiks optimieren wird.
Das Ministerium geht davon aus, dass die Investitionen und Vereinbarungen die Kooperation zwischen Südkorea und den afrikanischen Ländern vertiefen, neue Importquellen erschließen und die Wettbewerbsfähigkeit fördern werden.
Neben Afrika sucht Südkorea auch andernorts nach Partnern, um seine Lieferketten zu diversifizieren. So sicherte sich ein südkoreanisches Unternehmen kürzlich die Rechte an drei Seltenerdminen in Vietnam, und die Export-Import-Bank (PDF) des asiatischen Landes investierte Millionen in das australische Seltenerdunternehmen Arafura.
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