Importe aus Myanmar brechen ein. Außenhandel mit Boom wegen Vorratskäufen vor Zollerhöhungen.
Chinas Zollbehörde meldet für März einen kräftigen Anstieg der Exporte Seltener Erden. Mit 5.666,3 Tonnen setzte der weltweit führende Produzent rund 20 Prozent mehr als im Vorjahresmonat ins Ausland ab.
Ganz anders das Bild bei den Importen: Hier verzeichnete China einen Rückgang von über 42 Prozent. Dies dürfte auf die Lieferunterbrechungen für Rohmaterial aus Myanmar zurückzuführen sein. Der bewaffnete Konflikt zwischen Militärjunta und Rebellen und jüngst ein Erdbeben haben die Förderaktivitäten in dem südostasiatischen Land erheblich beeinträchtigt. Myanmar ist eine der wichtigsten Importquellen Chinas für Seltene Erden.

China: Export Seltener Erden steigt im März deutlich
Auswirkungen der Seltenerd-Restriktionen erst mit den Daten für April klar
Auch insgesamt stiegen Chinas Exporte im März spürbar an. Laut offiziellen Angaben, auf die sich die Nachrichtenagentur Reuters beruft, legten sie im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 12 Prozent zu. Marktbeobachter führen diesen Sprung auf eine Art „Pre-Tariff-Rush“ zurück – viele Unternehmen dürften ihre Waren noch schnell vor Inkrafttreten der US-Zölle Anfang April ausgeführt haben. Die neuen Maßnahmen treffen China besonders hart: Auf bestimmte Produktgruppen wird ein Strafzoll von bis zu 145 Prozent erhoben.
Peking reagierte umgehend: Neben Gegenzöllen verhängte die Regierung auch Exportkontrollen auf sieben der insgesamt 17 Seltenen Erden (wir berichteten). Ob die gestiegenen Exportzahlen ein kurzfristiger Effekt dieser politischen Entwicklungen sind oder sich ein langfristiger Trend abzeichnet, dürften die Handelsdaten für April zeigen.
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