Wachstumstempo verlangsamt sich, entspricht aber den Prognosen.
Der globale Absatz von Elektrofahrzeugen ist 2023 um 31 Prozent gestiegen, nach einem Wachstum von 60 Prozent im Jahr 2022, berichtet Reuters unter Berufung auf das Marktforschungsunternehmen Rho Motion. Trotz des Rückgangs entspricht die Zahl den Prognosen von Rho Motion, die von einem jährlichen Anstieg von 30 Prozent ausgehen. Das Unternehmen rechnet damit, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, und prognostiziert für 2024 ein Wachstum von 25 bis 30 Prozent.
Das vergangene Jahr endete mit einem Rekordvolumen von 1,5 Millionen verkauften E-Fahrzeugen allein im Dezember, sodass insgesamt 13,6 Millionen Verkäufe über das Jahr getätigt wurden, so Rho weiter.
Elektrofahrzeuge sind in den letzten Monaten zu einem politischen Thema geworden. Während chinesische Unternehmen wie BYD weiterhin Marktanteile gewinnen, geraten die traditionellen europäischen und amerikanischen Automobilhersteller ins Hintertreffen. De USA haben begonnen, das Problem durch staatliche Programme wie den Inflation Reduction Act und den Infrastructure Investment and Jobs Act anzugehen, doch Europa drohe zurückzufallen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, so ein aktueller Bericht der französischen Universität École Polytechnique. Die Autoren erklären Chinas Dominanz mit seinem ganzheitlichen Ansatz für die Wertschöpfungskette von Elektrofahrzeugen, vom Abbau der benötigten kritischen Mineralien wie Seltenen Erden bis zur Endmontage des Autos. Seit den 1990er Jahren hat die Volksrepublik etwa ihre Anstrengungen zum Aufbau einer Seltenerdindustrie intensiviert.
Das geplante EU-Gesetz über kritische Rohstoffe (Critical Raw Materials Act) könnte dem Staatenblock helfen, diese Dynamik zu verändern. Vorgesehen ist bis 2030, dass die Mitgliedstaaten zehn Prozent des jährlichen EU-Bedarfs an 17 strategischen Rohstoffen selbst produzieren, 25 Prozent durch Recycling decken und 40 Prozent selbst verarbeiten.
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