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Investitionen in Rohstofflieferketten: Viel ungenutztes Potenzial in Entwicklungs- und Schwellenländern

gepostet am vor 2 Jahren

Analyse der Weltbank zeigt auf, wie stark die Politik großer Volkswirtschaften die Handelsströme steuert.

Kritische Mineralien für die Energiewende wie Lithium, Nickel und Seltene Erden erfahren durch die weltweiten Klimaschutzziele einen beispiellosen Nachfrageschub. Für rohstoffreiche Entwicklungsländer vor allem in Afrika könnten sich dadurch neue Möglichkeiten eröffnen – eine Analyse der Weltbank zeigt jedoch, dass hier noch viel Potenzial brachliegt. Innenpolitische Maßnahmen großer Volkswirtschaften wie der USA beeinflussen demnach in erheblichem Maße, wohin die ausländischen Direktinvestitionen fließen. Investitionen und Handelsströme würden stark durch die Politik großer Volkswirtschaften gesteuert.

Von dem Inflation Reduction Act (IRA) der USA etwa profitieren Länder, die durch ein Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten verbunden sind, wie Kanada und Mexiko. Seit der Verabschiedung dieses Gesetzespakets 2022 sind die US-Investitionen in die Rohstoff-Wertschöpfungsketten dieser Staaten um das Zehnfache gestiegen, von knapp einer auf über zehn Millionen US-Dollar, wie die Untersuchung zeigt. In Länder ohne Freihandelsabkommen hingegen wurde nur etwa fünfmal so viel investiert; wenig verwunderlich, da Freihandelszonen für weniger Zölle und den Abbau weiterer Handelshemmnisse stehen. Andererseits bestehe die Gefahr, dass Investitionen von den an Bodenschätzen reichen Entwicklungsländern abgezogen werden, die wichtige Lieferanten für die Energiewende sein und ihrerseits ihre Wirtschaftsleistung steigern könnten, so die Weltbank weiter.

China ist hier indessen schon lange aktiv und investiert im Rahmen seiner Belt and Road Initiative, auch bekannt als „Neue Seidenstraße“ enorme Summen in die Infrastruktur anderer Länder, sichert sich im Gegenzug häufig den Zugriff auf Rohstoffe. Ob westliche Akteure wie die EU mit ihrem Global-Gateway-Programm diesen Vorsprung noch aufholen können, ist fraglich, auch wenn die stärkere Beteiligung von Entwicklungs- und Schwellenländer an grünen Wertschöpfungsketten längst als Notwendigkeit erkannt und erste Schritte unternommen wurden.

Photo: iStock/SeventyFour

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