Gespräche zu Freihandelsabkommen blieben letztes Jahr erfolglos. Rohstoffpartnerschaft würde Europa Zugang zu australischen Ressourcen verschaffen.
Die Europäische Union und Australien stehen Medienberichten zufolge kurz vor der Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaft für kritische Mineralien. Die Sprecherin der EU-Kommission, Johanna Bernsel, sagte der Nachrichtenagentur Politico (Paywall): „Wir gehen davon aus, dass wir in der Lage sein werden, diese Kooperation im Mai einzugehen.“ [Übersetzung Rohstoff.net]. Dies wäre ein Durchbruch in den Beziehungen zwischen Europa und Australien, nachdem Gespräche über ein Freihandelsabkommen im vergangenen November nach jahrelangen Verhandlungen gescheitert waren (wir berichteten).
Eine strategische Partnerschaft wäre nicht so umfassend wie ein Freihandelsabkommen, sondern würde sich auf Schlüsselbereiche beschränken, so Euractiv, das bereits vor einigen Wochen über ein mögliche Kooperation zwischen der EU und Australien berichtete. Die zur Debatte stehende Zusammenarbeit zielt dabei auf Lieferketten für kritische Mineralien ab.
Das Abkommen würde der EU besseren Zugang zum riesigen australischen Rohstoffsektor verschaffen und gleichzeitig einen wichtigen Absatzmarkt für Unternehmen aus Down Under eröffnen. Mit dem Critical Raw Material Acts (CRMA), der erst kürzlich eine der letzten Hürden nahm, will Europa unabhängiger von Importen aus einzelnen Ländern werden und seine Lieferketten diversifizieren. Im Mittelpunkt stehen dabei strategische Partnerschaften mit rohstoffreichen Staaten. Erst letzten Monat unterzeichnete der Staatenblock ein solches Abkommen mit Norwegen über Rohstoffe und Batterien.
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