Saskatchewan Research Council in Kanada meldet Premiere. Magnetfabriken zur Weiterverarbeitung noch im Aufbau.
Die erste kommerzielle Produktion von Seltenerdmetallen in Nordamerika hat am Mittwoch der Saskatchewan Research Council (SRC), eine staatlich geförderte Forschungsorganisation in Kanada, gemeldet. Die Metalle wurden mithilfe einer selbstentwickelten Technologie durch das Schmelzen einzelner Seltenerdoxide in SRCs Raffinerie hergestellt, die sich in der Provinz Saskatchewan befindet. Man sei dem Zeitplan voraus, schreibt das Unternehmen, und die Produktion könne bis Ende des Jahres von zehn Tonnen Neodym-Praseodym-Metall (NdPr) pro Monat auf 40 Tonnen erhöht werden. NdPr wird zur Herstellung von Dauermagneten verwendet, die zum Beispiel in Windturbinen, Elektromotoren und der Unterhaltungselektronik zum Einsatz kommen.
Nach Angaben des SRC wird die Anlage Anfang 2025 voll betriebsbereit sein. Das Ausgangsmaterial für die Produktion stammt von mehreren internationalen Partnern, mit denen in den letzten Monaten Vereinbarungen geschlossen wurden. SRC bezieht etwa Bastnäsit, ein Seltene Erden enthaltendes Erz, von dem ebenfalls kanadischen Bergbauunternehmen Vital Metals. Dessen ursprünglicher Deal mit einem chinesischen Abnehmer wurde auf Eis gelegt, um die Rohstoffe in Kanada zu behalten, offensichtlich durch Intervention der Regierung (wir berichteten). Darüber hinaus haben das australische Unternehmen Arafura und der SRC ein Abkommen zur Veredelung von Seltenen Erden in Saskatoon unterzeichnet.
Langer Weg zur endgültigen Magnetproduktion
Obwohl jetzt wieder Seltenerdmetalle in Nordamerika hergestellt werden, gibt es keine Endproduktion von Magneten mehr, seit die letzte Anlage 2006 die Produktion einstellte und nach China verlegt wurde. Laut Fastmarkets dominiert die Volksrepublik seither die weltweite Magnetproduktion mit einem Anteil von rund 90 Prozent. Zwei Projekte in den USA sollen dies ändern. MP Materials, der Betreiber der einzigen US-Seltenerdmine Mountain Pass, baut eine Magnetfabrik in Fort Worth, Texas. In South Carolina errichtet der deutsche Hersteller von Seltenerdmagneten Vacuumschmelze über seine US-Tochtergesellschaft E-Vac Magnetics eine Fabrik. Beide Anlagen sollen im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden.
Die folgende Grafik zeigt in vereinfachter Form die vielen Schritte von der Mine bis zum Magneten und veranschaulicht so die Herausforderung, eine vollständige Wertschöpfungskette aufzubauen.
Vereinfachte Seltenerdmagnet-Wertschöpungskette.
Beitragsbild: Saskatchewan Research Council (SRC)