Das kanadische Unternehmen ist auf die Rückgewinnung von Seltenen Erden aus Magneten in ausgedienten Elektroprodukten spezialisiert.
Cyclic Materials, ein kanadisches Unternehmen, das sich dem Recycling kritischer Mineralien aus End-of-Life-Produkten wie Elektromotoren, Windturbinen, MRT-Geräten und Elektronikschrott widmet, hat weitere 53 Millionen US-Dollar von Investoren erhalten. Darunter sind die Venture-Capital-Abteilungen des deutschen Autoherstellers BMW und des japanischen Mischkonzerns Hitachi sowie der Climate Innovation Fund des Softwarekonzerns Microsoft. Laut einer Presseerklärung wird Cyclic die Finanzmittel nutzen, um sein internationales Wachstum zu beschleunigen und eine Infrastruktur für das Recycling Seltener Erden in den USA und Europa aufzubauen.
In beiden Regionen ist das 2021 gegründete Start-up bereits aktiv. So bestehen Partnerschaften mit dem deutschen Magnethersteller Vacuumschmelze und dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall, der künftig 100 Prozent seiner in Windturbinen verwendeten Seltenerd-Dauermagneten recyceln will. Der britische Fahrzeugverwerter Synetiq wiederum wird Elektro- und Hilfsmotoren liefern, aus denen Cyclic Magnete zurückgewinnen will.
Puzzleteile der Recycling-Wertschöpfungskette
Das kanadische Start-up extrahiert aus diesen Magneten ein Gemisch aus Seltenerdoxiden, das weiter in einzelne Seltene Erden getrennt werden muss, bevor in einem weiteren Schritt Elemente wie Neodym oder Praseodym wiederverwendet werden können. Das belgische Chemieunternehmen Solvay hat bereits eine Abnahmevereinbarung mit Cyclic Materials unterzeichnet, um die gemischten Seltenerdoxide in seiner Aufbereitungsanlage in Frankreich zu veredeln (wir berichteten). Mit den Rohstoffen sollen dann europäische Magnethersteller und Automobilunternehmen beliefert werden, wodurch die Recycling-Wertschöpfungskette vollendet wird. Langfristig könnten so der Bedarf an Primärbergbau und die Abhängigkeit von Importen verringert werden.
Die Finanzierungsrunde war die jüngste in einer Reihe von Investitionen seit der Gründung von Cyclic. Auch zuvor waren bereits Microsofts Innovation Fund und BMWi Ventures involviert (wir berichteten).
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