Abstand zwischen regenerativer und konventioneller Stromerzeugung sinkt. Windkraft überholt Kohle.
2023 stammte der in Deutschland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom mehrheitlich, nämlich zu 56 Prozent, aus Erneuerbaren Energieträgern. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 46,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Bei konventionellen Energien gab es hingegen einen Rückgang von 53,7 Prozent im Jahr 2022 auf nur noch 44 Prozent 2023.
Der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland war im letzten Jahr die Windkraft mit einem Anteil von 31 Prozent. 2022 führte Destatis zufolge noch Kohle die Rangliste mit 33,2 Prozent an, während die Windenergie bei 24 Prozent lag. Als Gründe für den deutlichen Anstieg nennt das Amt die windreichen Wetterverhältnisse und einen Leistungszubau um 4,3 Prozent, aber auch die gleichzeitig geringere Gesamtstromerzeugung. Der Anteil der Photovoltaik an der Stromeinspeisung stieg hingegen nur leicht von 10,6 auf 11,9 Prozent, was ausschließlich auf die geringere Gesamtstromerzeugung zurückzuführen sei; der Zubau an Photovoltaikleistung lag 2023 bei 18 Prozent.
2023 sei das erste Jahr gewesen, in dem fast jeden Monat mehr Strom aus Erneuerbaren Energien als aus konventionellen Energieträgern eingespeist wurde, schreibt Destatis abschließend. In den vergangenen Jahren habe sich der Abstand verkleinert, allerdings sei der Strommarkt 2023 auch durch die geringere Stromnachfrage und die gestiegenen Stromimporten beeinflusst.
Die Bundesregierung strebt einen deutlichen und schnellen Ausbau Erneuerbarer Energien an, um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen, doch in der Praxis geht dies mit zahlreichen Hürden einher, dazu zählen neben langen Genehmigungsverfahren und Fachkräftemangel auch eine teils kritische Versorgung mit den benötigten Rohstoffen.
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